Schotter-Schnitzel

Geselligkeit in kleinen Happen.

Seit unseren ersten Tagen in der Blauen Gans dürfen wir eine der edelsten Stammtischrunden Salzburgs beherbergen. Sie besteht aus Unternehmerpersönlichkeiten der in Salzburg gut entwickelten Wirtschaftsprominenz, deren Erfolg im Leben nur durch prononcierte Geselligkeit im Alltag übertroffen wird. Dafür sind die hohen Tische in unserer Brasserie ideal, da sie die Möglichkeit bieten, bei sympathischer Resonanz am Nebentisch die Runde beliebig zu erweitern, also eine Art gastronomischen Schulterschluss zu unternehmen, dessen Folge ein abendfüllender Austausch von Anekdoten und Späßen sein kann.

Eine Gaudi ist ein flüchtiges Wesen. Was tun, wenn man in voller Fahrt ist und sich die Säure des Weins mittels Hungergefühls bemerkbar macht? Mit einem Wechsel ins Restaurant riskiert man, den Schwung zu verlieren und nicht mehr an die gemeinschaftliche Hochstimmung anschließen zu können. „Ein Wiener Schnitzel auf einem Teller, goldgelb gebacken, in Streifen gehackt und in die Mitte gestellt“, das war der Wunsch des Kieswerkebesitzers, aus dem wir eine etwas gefälligere Variante auf Holzbrett, mit Schnittlauchsauce und Preiselbeeren, machten. Im Original wird es mit Gottes Pinzette, also mit den Fingern, gegessen.

So kam das Schotter-Schnitzel in die Welt, und mich amüsiert die Tatsache, dass wir es tausendfach für Menschen zubereiten, denen es die Stimmung erhellt, die aber über seine Namensgebung nur im Dunkeln tappen können.